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Villa-Mercedes-um-1900-Stadtarchiv-Baden

Emil (1853-1918) und Raoul Fernand (1888-1939) Jellinek-Mercedes

Wienerstraße 41-45

Emil Jellinek, Sohn eines Rabbiners, zählt zu den schillerndsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Er arbeitet als Handels- und Versicherungsvertreter in Algerien, woher auch seine erste Frau Rachel stammt. 1884 übersiedelt er von dort nach Baden. Er erwirbt eine Villa, die immer wieder vergrößert und erweitert wird und am Ende 50 Zimmer umfasst – heute zeugt nur noch die Garage von der großen Geschichte. Und diese Garage spielt in Emils Leben eine große Rolle: Er vertreibt Daimler-Fahrzeuge und lässt sich ein besonderes Automobil konstruieren, das er nach seiner 1889 in Baden geborenen Tochter Mercedes benennt.

Sein Sohn Raoul Fernand widmet sich der Schriftstellerei und hat eine besondere Liebe zur Musik. Eine umfangreiche Sammlung von Partituren hat in der Musikbibliothek in Essen überlebt und befindet sich seit kurzer Zeit wieder in Wien. Raoul Fernands Leben endet tragisch: Nach einem Verhör durch die Gestapo nimmt er sich am 10. Februar 1939 in seiner Villa in Baden das Leben. Die Villa in der Wienerstraße fällt Kriegsschäden zum Opfer und wird durch eine Wohnhausanlage ersetzt.